MRT – MAGNETRESONANZTOMOGRAPHIE

Die MRT (Magnetresonanztomographie oder Kernspintomographie) ist ein besonders hochwertiges und schonendes Diagnoseverfahren. Die Bilder werden mit Hilfe eines großen Magneten und Radiowellen erzeugt vollständig ohne Röntgenstrahlen. Die MRT zeichnet einerseits ein besonders hoher Gewebskontrast aus. Dieser ermöglicht, viele Krankheiten in einem frühen Stadium zu entdecken. Mit der MRT kann andererseits nahezu jede Körperregion untersucht werden. Besonders zu empfehlen ist die MRT für die Darstellung des Kopfes, der Wirbelsäule, des Bauchraumes (Abdomens) und des Beckens sowie für Gelenke und zahlreiche Anwendungen.

Untersuchungen

Die MRT wird häufig zur Abklärung von Kopfschmerzen, Sehstörungen, Schwindel, Tinnitus, Empfindungsstörungen, Einschränkungen des Gedächtnisses, aber auch bei ganz bekannten Erkrankungen wir Tumorleiden oder Multiple Sklerose (MS) eingesetzt. Die MRT hat sich in den letzten Jahrzehnten enorm weiterentwickelt, wobei insbesondere der Gewebskontrast mit verschiedenen Wichtungen (T1, T2, Protonen) wichtige Informationen liefert. Neue Tomographen können mit Diffusionswichtung auch kleinste Schlaganfälle nach wenigen Stunden klar darstellen. Durch Gadolinium-haltige Kontrastmittel ist eine genauere Einordnung vieler Erkrankungen möglich. Sowohl Arterien als auch Venen des Kopfes werden mit Hilfe der MR-Angiographie sehr gut sichtbar gemacht.

Die menschliche Wirbelsäule ist eines der kompliziertesten biomechanischen Strukturen überhaupt, die leider besonders schlecht für unsere bewegungsarme, meist sitzende Lebensführung geeignet ist. Die komplexe Anatomie der Wirbelsäule erfordert eine hochwertige bildgebende Diagnostik. Daher ist die MRT für die Wirbelsäule eindeutig die Methode der ersten Wahl. Sie kann degenerative Veränderungen der Bandscheiben wie Bandscheibenprotrusionen oder Bandscheibenvorfälle klar aufzeigen aber auch Entzündungen von Wirbelgelenken und Nervenwurzeln. Ferner können Tumore, rheumatische Erkrankungen, angeborene Fehlbildung, Ermüdungsbrüche, Gleitwirbel und zahlreiche andere Erkrankungen zu Rückenschmerzen führen. Viele dieser Krankheiten können mit der MRT erkannt und in vielen Fällen gezielter behandelt werden.

Der überragende Weichteilkontrast der MRT gestattet bei vielen Fragestellungen eine sehr genaue Diagnostik der Bauchorgane. Der Radiologe kann mit hoher Treffsicherheit z.B. Lebertumore nachweisen und verschiedene Tumorarten diagnostizieren und somit sicher zwischen gutartig oder bösartig unterscheiden.

Diffuse Lebererkrankungen wie die Fettleber oder Leberzirrhose lassen sich ebenfalls sehr gut diagnostizieren. Mittels MRCP können die Gallenblase und Gallenwege exzellent auf Steine oder Einengungen untersucht werden. Auch die Bauchspeicheldrüse und Milz sowie Nebennieren und Nieren können ebenfalls sehr genau visualisiert werden. Spezielle Protokolle erlauben eine gezielte Untersuchung des Dünn- und Dickdarmes mittels Sellink-MRT. Diese Technik wird besonders bei entzündlichen Darmerkrankungen eingesetzt.

Die MRT nimmt eine zentrale Rolle in der Gelenkdiagnostik ein. Alle großen Gelenke, wie Schulter, Ellenbogen, Hüfte, Knie und Sprunggelenk aber auch die kleinen Gelenke der Hände oder Füße lassen sich exzellent darstellen. Besser als CT oder Ultraschall kann die MRT entzündliche Veränderungen, Durchblutungsstörungen und Gelenksergüsse aufzeigen. Ein klarer Vorteil der MRT ist ferner die Darstellung von Bändern und Sehnen. Mit der MRT-Diagnose können die Weichen der Therapie gestellt werden, z.B. ob eine Spiegelung (Arthroskopie) oder Operation erforderlich ist, oder ob eine natürliche Besserung zu erwarten ist und einfach abgewartet werden kann.

Diese Methode stellt die Schlagadern, lateinisch Arterien, und Venen dar. Die MR-Angiographie erlaubt Verengungen (Stenosen) und Verschlüsse von Gefäßen darzustellen. Die MR-Angiographie ist besonders geeignet für die Abbildung der Hirn- und Halsarterien. Sie erlaubt somit die Diagnose der „Carotisstenose“ einer häufigen Engstelle der Halsschlagader. Auch die Nierenarterien und Arterien der Beine können in hoher Qualität abgebildet werden.

Sehr genau zeigt die MR-Angiographie Gefäßerweiterungen (Aneurysma) der Hirnarterien oder der Hauptschlagader (Aortenaneuryma). Aufgrund der fehlenden Strahlenbelastung ist die MR-Angiographie besonders für Verlaufskontrollen von Gefäßerkrankungen geeignet.

FAQ

Welches sind die Vorteile der MRT?

  • Derzeit bestmöglichstes Bildverfahren in vielen Körperregionen.
  • Die MRT zeichnet ein besonders hoher Gewebekontrast aus.
  • Die Untersuchung ist nebenwirkungsarm. Keine Belastung mit Röntgenstrahlen.
  • Durch unsere leistungsstarken Magnete kürzest mögliche Untersuchungszeiten.
  • Die Untersuchung erfolgt in einem großen Magneten („Röhre“).
  • Die interessierende Untersuchungsregion wird jeweils in die Mitte des Magneten positioniert (d.h. bei Kopfuntersuchungen liegt der Kopf im Zentrum des Magneten. Bei Knieuntersuchungen liegt das Knie im Zentrum, der Kopf ist dann schon außerhalb des Magneten.).

 

Wann ist die MRT sinnvoll?

  • Bei allen Fragestellungen im Bereich des Kopfes und der gesamten Wirbelsäule ist diese Untersuchung sinnvoll.
  • Im Bereich aller Gelenke des Körpers ist dieses Verfahren allen anderen Bildmethoden überlegen, da es besser zwischen den einzelnen Gewebearten (Knorpel, Muskel, Sehnen usw.) unterscheiden kann.
  • Sehr sinnvoll ist der Einsatz auch für Oberbauch und Becken.
  • Gefäßdarstellungen gelingen in wenigen Minuten gefahrlos und ohne Katheter.

 

Welche Risiken birgt die Methode?

Gesundheitliche Risiken durch die MR sind seit Beginn ihrer Anwendung vor über 40 Jahren nicht bekannt geworden. Trotzdem wird diese Methode aus Sicherheitsgründen in der Frühschwangerschaft nicht durchgeführt. Bei Schrittmacherträgern wird die Untersuchung in unserem Institut grundsätzlich auch nicht durchgeführt. Gefäßstents (Röhrchen) und künstliche Herzklappen stellen kein Untersuchungshindernis dar. Über weitere evtl. einschränkende Bedingungen werden Sie vor jeder Untersuchung befragt.

 

Was mache ich bei Platzangst?

Platzangst ist kein seltenes Problem und lässt sich jedoch fast immer durch einfache Maßnahmen verhindern: Meist genügt die Anwesenheit eines Angehörigen. Wenn notwendig kann im Voraus ein orales, angstlösendes Medikament (Tavor, ein Benzodiazepin, keine Narkose!) verabreicht werden. In den allermeisten Fällen ist so die MRT-Untersuchung problemlos durchführbar.

Auf jeden Fall sollten Sie jedoch bei der Terminvergabe sagen, dass Sie Platzangst haben, damit wir etwas mehr Zeit für die Vorbereitung der Untersuchung einplanen können.

Beachten Sie bitte das Benzodiazepine auch über mehrere Stunden nachwirken können. Auch wenn man sich wieder „fit“ fühlt, darf man daher den Rest des Tages nicht mehr aktiv am Straßenverkehr teilnehmen. Bitte sorgen Sie deshalb immer für eine Begleitperson oder einen „Abholservice“.

 

Warum wird Kontrastmittel gegeben?

Kontrastmittel erhöht in der Mehrzahl der Untersuchungen die Aussagekraft der MRT. Eine Kontrastmittelgabe ist jedoch nicht bei allen Patienten erforderlich. Die zur Anwendung kommenden Kontrastmittel haben keinerlei chemische Ähnlichkeit mit den jodhaltigen Kontrastmitteln der Röntgendiagnostik.

Wir wägen in jedem Einzelfall sorgfältig ab, ob bei der durchgeführten Untersuchung die Gabe von MR-Kontrastmittel einen Mehrgewinn an diagnostischer Information bringt. Hierbei gilt es, das Risiko, ohne MR-Kontrastmittel einen wichtigen, unter Umständen auch lebensbedrohlichen Befund zu übersehen, gegenüber den durch ihren Einsatz möglichen Nebenwirkungen abzuwägen. Es wird bei uns –wenn eine KM-Gabe notwendig ist- die geringstmögliche, empfohlene Menge Gadolinium verabreicht. Die Kontrastmittelgabe erfolgt immer unter Berücksichtigung Ihrer individuell bestehenden Risikofaktoren wie z. B. Nierenerkrankungen oder Allergien.

In seltenen Fällen kann es zu einer „Kontrastmittelreaktion“ kommen: ein nicht ganz so seltenes Symptom ist hierbei Übelkeit/Brechreiz, da das Kontrastmittel zu einer Reizung des Brechzentrums im Gehirn führen kann. Dies ist jedoch völlig harmlos und lässt nach kurzer Zeit wieder nach.

Weitere unerwünschte Wirkungen, die mit Juckreiz, Rötung der Haut/Quaddeln und Tränenlaufen einhergehen weisen auf eine seltenere allergische Reaktion auf das Kontrastmittel hin. Schwere allergische Reaktion kommen nur sehr selten vor (< 0,1%). Der Ausscheidungsprozess des Kontrastmittels über die Niere kann insbesondere bei Patienten mit einer Niereninsuffizienz verlangsamt erfolgen, sodass Ablagerungen in Geweben möglich sind, die in sehr seltenen Fällen eine sogenannte nephrogene systemische Fibrose (NSF) auslösen können.

Vor jeder Untersuchung werden Sie nochmals über das Kontrastmittel informiert und befragt. Nach der Kontrastmitteluntersuchung sollten Sie reichlich trinken (1 Flasche Mineralwasser), damit das Kontrastmittel schnell über die Nieren ausgeschieden werden kann.

In jüngeren wissenschaftlichen Publikationen wurde über Ablagerungen von Gadolinium in verschiedenen Regionen des Gehirns berichtet und zwar bei Patienten, die aufgrund von Tumorerkrankungen oder entzündlichen ZNS-Erkrankungen wiederholt Kontrastmittel erhielten. Gemäß aktuellem wissenschaftlichem Kenntnisstand verursachen diese Ablagerungen jedoch keine Erkrankungen oder Symptome. Von vielen erfahrenen Forschergruppen weltweit sind bereits und werden derzeit weitere Untersuchungen durchgeführt. In diesem Kontext zeigte sich, dass bei sogenannten „linearen“ Kontrastmitteln mehr Ablagerungen beobachtet wurden als bei „makrozyklischen“ Gadolinium-haltigen Kontrastmitteln. Aus diesem Grund empfahl die Europäische Arzneimittelagentur (EMA) das Ruhen der Zulassungen für intravenöse „lineare“ Gadolinium-haltige Kontrastmittel in der EU mit Ausnahme der Wirkstoffe Gadoxetsäure und Gadobensäure, die weiterhin verfügbar bleiben, jedoch nur zur gezielten MRT-Bildgebung der Leber.

In unserer Praxis werden – und wurden bereits auch schon in der Vergangenheit – nur Kontrastmittel verwendet die nach internationalen und deutschen Richtlinien überprüft und als Arzneimittel zugelassen sind. Wir verzichten – soweit medizinisch möglich – auf den Einsatz „linearer“ Gadolinium-haltiger Kontrastmittel.

 

Wie ist der Ablauf einer MRT-Untersuchung?

Nach der Aufnahme Ihrer persönlichen Daten an der Anmeldung erhalten Sie an der Anmeldung noch ein ausführliches Informationsschreiben zur Untersuchung. Die Untersuchung dauert in der Regel 20 Minuten. Nachdem Sie in der Umkleidekabine metallhaltige Kleidungsstücke abgelegt haben, werden Sie durch das zuständige medizintechnische Personal in den Untersuchungsraum geführt und für die Untersuchung im MRT positioniert. Hierfür erhalten Sie einen Gehörschutz, da das sehr schnelle Schalten kleiner Magnetfelder während der Untersuchung sich als lautes, hämmerndes Geräusch äußert. Während der Untersuchung ist es wichtig ruhig liegen zu bleiben um Bewegungsunschärfen der Aufnahmen zu verhindern. Sie erhalten eine Notfallklingel, mit der Sie sich ggf. sofort bemerkbar machen können. Auf Wunsch kann ein Angehöriger an Ihrer Seite sein. Wenn alle Bilder aufgenommen worden sind, werden Sie aus der Röhre herausgefahren und zur Umkleidekabine begleitet.

 

Was ist nach der Untersuchung?

Nach dem Umziehen werden sie von unserem Team verabschiedet. Eventuell kann man Ihnen dann schon ein vorläufiges, hoffentlich beruhigendes Ergebnis mitteilen. Gelegentlich wird auch dies nicht möglich sein, da die komplette Untersuchung, die aus bis zu 1000 Bildern besteht, durch den Radiologen ausgewertet werden muss. Dies erfolgt am selben Tag, bei schwierigen Untersuchungsbefunden oder speziellen computergestützten Bildanalysen teilweise auch später. Der Untersuchungsbefund wird Ihrem überweisenden Arzt schnellstmöglich zugesandt. Die erstellten Bilddaten sind zeitnah über den von uns an Sie ausgehändigten Zugangscode online für Sie abrufbar.

  • Anmeldung

    Zentrale Anmeldung:
    Tel. 06021 – 150790

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    HAUPTSITZ ASCHAFFENBURG

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    AUSGELAGERTER PRAXISTEIL ALZENAU

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